Wenn der Mann knallt
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Vor fast 64 Jahren in Münster geboren, lebe ich seit mehr als die Hälfte meines Lebens im Ruhrgebiet. Wo auch immer ich unterwegs bin, bin ich mit dieser Region und seinen Menschen zutiefst verbunden. Um über das Geschehen dort informiert zu sein, lese ich fast jeden Tag die Westdeutsche Allgemeine Zeitung. In der fand ich heute diese Glosse des Journalisten Lars von der Gönna. Die finde ich gut und möchte sie mit Euch teilen:
"Hat jemand je erforscht, warum es immer die Männer sind, die knallen? Und warum sie – einmal jährlich die Fackel des pyrotechnischen Testosterons in unverhohlenem Stolz vor sich hertragend – so unfassbar schlecht im Wegfegen sind?
Anderthalb Tage, nachdem diese Teufelskerle aller Welt (oder doch mindestens im Innenhof der 20 Jahre jüngeren Mieterin aus der Dritten) öffentlich gezeigt haben, was für ein leicht entzündlicher „Star Sheriff“ (112 Schuss, 19,99 €) in ihnen steckt, tritt die Wahrheit ans trübe Licht des neuen Jahres: graue Pappröllchen, ein dunkelmatter Streif Schwarzpulverhinterlassenschaft, geknickte Stöckchen, an denen vor Stunden noch stolze Versprechen prangten, wie nur munitionierte Männer sie zu vorgerückter Stunde machen.
„Hurrikan“ hieß eins, auch wenn ihr Eigner sich den Wind des Abenteuers den Rest des Jahres in der Stadtverwaltung um die Nase wehen lässt. Aber so ein Knaller, der ändert alles, macht dich trotz Platte oder Plauze zum puren: Feuerwerkskörper.
Eine Rakete lag am Boden, feucht und traurig. Ihr Name „Mister Big“. Wer mag sagen, warum sie ungezündet blieb? Die Zündschnur jedenfalls war auffallend kurz."
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