Eisriesenwelt I Burg Hohenwerfen

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Nachdem ich am vergangenen Dienstag viele Stunden quer durch Österreich gefahren bin, landete ich am frühen Abend auf einem Wanderparkplatz in der Nähe von Werfen , 40 km südlich von Salzburg . Als ich mir später auf der Karte meinen Standort genauer anschaute, fand ich fünf Kilometer von mir entfernt ein attraktives Ausflugsziel, die Eisriesenwelt .    Diese gilt mit einer Gesamtlänge von 42 km als die weltweit größte Eishöhle. Bereits die Anreise war ein besonders Erlebnis: Mit einer Seilbahn wurde ich 500 Meter hoch über einen steilen Abhang getragen, dann ging es zu Fuß weiter bis zur Höhle. Im Rahmen einer Gruppenführung habe ich dann die Höhle bewandert: 778 Stufen hoch, 778 Stufen runter.    Mit der Gondel ging es am frühen Nachmittag wieder steil abwärts:  Nach einer kurzen Mittagspause machte ich mich auf den Weg zur Burg Hohenwerfen . Als ehemalige Wehrburg thront sie hoch über dem Salzburger Salzachtal... Foto: https://www.salzburg-burgen.at   D...

Mañana

Abgesehen von dem Fluss Belcaire, in dem heute kein Wasser mehr ist, gibt es hier keine geografischen Highlights". Mit diesen Worten beschreibt das Internetportal Tourismusbüro Castellón die Gegend um Moncofa, in der ich seit dem vergangenen Mittwoch mit meinem Wohnmobil stehe.

So unspektakulär wie die Örtlichkeit ist auch meine Befindlichkeit: morgens gehe ich in das nahe Städtchen und genieße dort einen Espresso, dann setze ich mich mit einer Kanne Tee an den Strand, erfreue mich an der wohltuenden Sonne 🌞 und lese oder döse und lausche den Wellen. 

Wenn ich dann mal das Bedürfnis habe, mich zu bewegen, gehe ich zum Bouleplatz. Dort treffe ich auf meine englischen, estnischen, französischen, niederländischen, schweizerischen und spanischen MitbewohnerInnen und versuche, meine Kugeln möglichst nah an der Zielkugel zu platzieren.

Mit meinem Wohnmobil stehe ich, wie in der Beschreibung zu lesen ist, an einem „privilegierten Ort“ mit ca. 20 Wohnmobilen, die meisten werden von alleinreisenden Frauen oder Männer bewohnt. Viele wohnen hier bereits seit mehreren Wochen, einige sogar seit einigen Monaten.

Dieser Ort ist im wahrsten Sinne des Wortes ein „Rastplatz“. Der Mangel an besonderen Sehenswürdigkeiten lässt die Rastlosigkeit schmelzen und eröffnet der inneren Ruhe neue Räume. Das, was ich in der Vergangenheit häufig ein wenig abwertend belächelt habe, praktiziere ich zurzeit selbst: Am Strand sitzen und einfach nichts tun.

Und so, wie sich dieses Nichttun etabliert, verflüchtigt sich mein langjähriger Glaubenssatz "Was Du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen".  Die frei gewordene Kammer wird nun von der Mañana-Energie“ bewohnt: Immer dann, wenn ich mich in den vergangenen Tagen für die Weiterreise rüstete oder ein paar Sätze und Fotos in meinem Blog einstellen wollte, spürte ich diese und hörte mich sagen: „Mañana, morgen ist auch noch ein Tag.“


Spätestens am kommenden Sonntag werde ich nach Benimantell (200 Kilometer südlich) weiterreisen. Dort erwartet mich eine Gruppe, mit der ich acht Tage auf einsamen Pfaden im Aitana-Gebirge wandern werde. Mehr dazu mañana oder pasado mañana...



 


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