Ich bin der Stau…*
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Mit einem Foto von meinem Krankenlager habe ich mich vor drei Tagen
hier in diesem Blog verabschiedet, seit gestern geht es mir wieder
deutlich besser. Deshalb beschloss ich am späten Vormittag, in das
nahegelegene Schwimmbad zu gehen, um mir dort den Fieberschweiß und
die letzten Viren abzuduschen.
So frisch und munter ich
mich danach fühlte, löste sich mein Ansinnen, hierzubleiben und
mich komplett auszukurieren, in Luft auf – die Idee, am heutigen
Heiligabend weiter gen Mittelmeerküste zu fahren, wurde zum Plan. Als
ich kurz darauf wieder vor meinem Auto stand, zerplatzte dieser wie
eine Seifenblase: Der am 12.12.2022 reparierte rechte Vorderreifen
war wieder platt.
Die Nummer des ADAC kenne ich bereits auswendig – anders als in Frankreich wurde ich hier am späten Freitagnachmittag positiv überrascht: „Wir haben eine gute Nachricht für Sie. Gleich werden Sie zu einer Werkstatt abgeschleppt, dort gibt es auch den passenden Reifen für Ihr Wohnmobil“.
Um 18:10 Uhr war es dann so weit, der Abschleppwagen nahm mein
Wohnmobil und mich huckepack und brachte uns zu der 20 Kilometer
entfernten Werkstatt. Dort waren die Mechaniker allerdings ziemlich
überrascht über mein Anliegen – der versprochene Reifen lag nicht
vor. Nach meiner Vorauszahlung erklärte sich der Meister schließlich
bereit, den erforderlichen Reifen am Dienstag zu bestellen. Für die
zwei Worte, mit denen meine Frage nach dem Liefertermin beantwortet
wurde, brauchte ich keinen google-Translator: „¡Ni idea!“
Ich glaube, es war bereits nach 21 Uhr, als der Abschleppwagen uns wieder in Sant Hilari Sacalm absetzte.
Nach meiner Heimkehr gelüstete es mich nach einem Gläschen
spanischen Brandy, vergeblich durchstöberte ich mein Wohnmobil auf
der Suche nach einer Flasche „Cardenal
Mendoza Carta Real“. Ein Fläschchen aus dieser Trilogie hätte
mir gereicht...
Als ich dann am späten Abend in meinem Bett lag und nicht einschlafen konnte, erinnerte ich mich an die Telefonate mit meiner 93-jährigen Mutter, die mich immer wieder zum Gebet ermuntert: „Wenn Du nicht mehr weiterweißt, sprich zum lieben Gott oder zu den Engeln.“
Da klopfte es an meiner Tür, ich öffnete sie und herein trat der bekannte "Krisen-Coach" - das Gelassenheitsgebet:
*
I c h bin der Stau... - Seit Langem hilft mir dieser Satz, entspannt im Stau zu stehen und ihn
(meistens) gelassen zu genießen. So auch hier und jetzt...
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