شكرا المغرب
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Vorab: Aus der Ferne wünsche ich Euch allen
Guten Abend, liebe
Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter!
Mittlerweile bin ich seit 14
Tagen wieder in Spanien, seit elf Tagen stehe ich mit meinem
Wohnmobil erneut auf dem kleinen Privatareal von Petra und Roel
im Campo von Murcia.
Erinnert ihr euch? Vor zwei Monaten war ich bereits hier, meine Eindrücke habe ich danach in der park4night-APP so beschrieben:
Nach der Marokkotour war für mich die tolle Atmosphäre dieses Platzes heilsam und erholsam. Die letzten Tage in Marokko habe ich als ziemlich anstrengend und beschwerlich empfunden:
Durch die Vorgaben des Roadbooks fühlte ich mich zunehmend überfordert, ein paar Pausentage zwischen den Stationen hätten mir gut getan. Nach den Tagen in Marrakesch, eine Woche vor dem Ende der Tour, war ich so satt und müde und kaum noch aufnahmefähig für die letzten Impressionen. Im Rückblick hier in meiner spanischen Oase spürte ich, wie sehr mich die vielen Eindrücke in den drei Wochen an meine Grenzen gebracht haben.
In
den ersten zwei Wochen der Marokkotour war ich euphorisch fasziniert von den
vielfältigen, zum Teil atemberaubenden Landschaften, der wärmenden
Sonne und den vielen freundlichen Begegnungen. Erst in den
letzten Tagen konnte ich über die Leitplanken der überraschend gut
ausgebauten Infrastruktur schauen und die allgegenwärtigen sozialen
Unterschiede in dem "Land der Kontraste", wie Marokko gerne
von Reiseführern und angepriesen wird, sehen: bittere Armut (Bildung, Unterkunft, Arbeit, Wasser, Nahrung, Elektrizität) koexistiert in unmittelbarer Nachbarschaft zu üppigem Reichtum und
leichtfertiger Verschwendung. Laut den Vereinten Nationen leiden 45 %
der Marokkaner unter schwerster Benachteiligung – regiert wird das
Land von einem der reichsten Könige weltweit. Mohammed VI., der sich
als "Roi des pauvres" ("König der Armen")
versteht, besitzt 600 (sechshundert) Luxuskarossen, mehrere Jachten und drei
Flugzeuge. Er residiert in zwölf Palästen mit mehr als 1000 Dienern.
Im Palast von Rabat hat er eine Privatklinik, zwei Schwimmbäder,
zwei Golfplätze, Tennisplätze, einen Wald, einen Friedhof,
Pferdestallungen, ein Schlachthaus und sogar ein Gefängnis.*
Besonders sichtbar war für mich die Armut entlang der Straßen und in den Dörfern entlang der Wüstenregion. Aufwühlend empfand ich
hier die Wassernot der Landbevölkerung neben den neu entstehenden
Luxushotels mit opulenten Swimmingpools.
Über meine vielen Eindrücke meiner Marokkotour könnte ich noch einiges schreiben, wenn mir die passenden Worte in den Sinn kämen. Deshalb belasse es bei den obigen Ausführungen und schließe nun diesen Blog.
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Kurt Tucholsky |
In schā' Allāh - so Gott will, werde ich hier in den kommenden Wochen immer wieder mal meine Entdeckungen kundtun. Wenn dem so ist, werde ich Euch eine Nachricht zukommen lassen. Vorher, am Montag (oder Dienstag) werde ich meine Siebensachen packen und dann schauen, wo "es" mich hinführt.
P.S. "Danke Marokko" - so lautet die Übersetzung der beiden arabischen Worte in der Überschrift.
*Verwendete
Quellen:
• Riftime:
Vereinte
Nationen: „45% der Marokkaner leiden unter schwerster
Benachteiligung“
• Riftime:
Zwölf
Paläste, 600 Autos, eine Million Uhren…..
• Deutschlandfunk
Kultur: Der
König, sein Anspruch und das Volk
• Kurt
Tucholsky: Horizontaler
und vertikaler Journalismus
• Qantara.de: Soziale Kluft in Marokko - Die vielen Gesichter der Armut
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